Im Grunde stehen alle Bildwerke dieses Künstlers zeichenhaft für die Schöpfung an sich und das schöpferische Nachdenken darüber.

Dr. Christiane Vielhaber

 

Zu einem Zeitpunkt, in der die bildende Kunst in der Realisierung alle nur denkbaren Möglichkeiten bereits durchgespielt hat, strebt Bertram einem konzeptionellen 'Nullpunkt' entgegen, von dem aus sich Wirklichkeit und das bildnerische Medium Malerei neu verorten lassen. Kunsttradition keineswegs ausschließend entsteht dabei eine im Ergebnis transparente, den Betrachter unmittelbar anrührende, einfühlsame und sensibilisierende Malerei. ... Form und Mittel nähern sich einander an. ... Ohne Zweifel ein hochartifizieller Prozess, der keineswegs abgeschlossen ist und wahrscheinlich auch niemals zu einem verbindlichen Endpunkt kommen kann. Malerei fügt sich auf diese Weise mit leisen Tönen, dafür aber um so nachhaltiger in unsere Existenz ein.  (mehr ...)

 

Dr. Uwe Haupenthal 

Direktor des Richard-Haizmann Museum für moderne Kunst, Niebüll

 

... Widerstände überwinden in einem Prozeß brachialer Aneignung. Das schließt natürlich Sensibilität und Nuancenreichtum nicht aus, wie sich aus jedem Quadratzentimeter ersehen läßt. Aber der Grundimpetus ist ein beherzt-zugreifender, ein anmaßender, einer, der Zeichen setzt und sich nicht um Konventionen bekümmert – nicht um jene der Baugeschichte noch um die zivilisatorischer Regelhaftigkeit. Und solche Tabuverletzung wird belohnt, schlägt diese Bildwelt doch eine Schneise in das Glatte, Wohlgefällige, Geschmeidige, das Bauen und Leben vielfach ausmacht. ...

 

Klaus Flemming

Kunstpublizist

(aus dem Katalogbeitrag zur Siegburger Ausstellung von Henning Bertram)

 

Ausgehend von einer Traditionslinie, die von der Architektur und Skulptur der Antike bis zur Malerei des Abstrakten Expressionismus reicht, behauptet Bertram einen eigenen künstlerischen Standpunkt.

 

Dr. Schulte-Wülver 

ehem. Direktor Museumsberg Flensburg